Scanner-Persönlichkeit

alias

Multitalent - Tausendsassa

Von klein auf werden wir darauf getrimmt uns auf eine Sache festzulegen oder uns auf etwas zu spezialisieren. Es fängt an bei den Hobbys, später in der Schule bei den Wahlfächern und dann soll man sich für einen Job entscheiden.
Es gibt Menschen, denen es sehr schwerfällt, sich für eine Sache zu entscheiden oder sich auf ein einziges Lebensthema festzulegen, weil sie sich so vieles vorstellen können. In diesem Zwiespalt stecken Menschen, sogenannte »Scanner«.

Der Begriff Scanner-Persönlichkeit wurde erstmals 1979 von Barbara Sher erwähnt. Die amerikanische Karriereberaterin und Autorin hat das Konzept der Scanner-Persönlichkeit geprägt und in diversen Büchern (u.a. „Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast“) darüber aufgeklärt. Sie befasst sich ganz ausführlich mit dem Wesen, Freud und Leid des Scanners.

Was genau ist eine Scanner-Persönlichkeit?

Eine Scanner-Persönlichkeit zu sein bedeutet, dass du Vielbegabt bist und eine unbändige Neugier auf eine Vielzahl von Themen (oder ganzen Berufen) hast, die aber in keinerlei Zusammenhang miteinander stehen.
Oftmals, aber nicht immer geht das Scanner-Dasein mit Hochbegabung und/oder Hochsensibilität einher:
20-30 % (der Menschen) sind Hochsensibel
10 % sind Vielbegabt und
2 % sind Hochbegabt
Es gibt also auch Menschen, die „nur“ Scanner-Persönlichkeiten sind, ohne dabei hochbegabt oder hochsensibel zu sein.

Vielleicht kennst du sogar jemanden in deinem Bekanntenkreis, der sich gefühlt nie auf eine Sache festlegen kann und ständig ein neues Projekt beginnt – oder der einen Lebenslauf besitzt, der so bunt ist, wie ein Regenbogen.

Scanner spüren oft den Druck, sich für „eine Sache“ entscheiden zu müssen, obwohl sie nicht dafür geschaffen sind. An manchen Projekten bleiben Sie länger dran, als an anderen, manche machen Sie sogar zu ihrem Beruf. Das heißt jedoch NICHT, dass Sie einen schwachen Willen haben oder Defizite – Scanner begeistern sich für vieles (ihr Begeisterungsknopf wird viel häufiger gedrückt, als bei anderen Menschen). Ein Scanner begeistert sich so lange für ein Projekt, bis er es durchdrungen hat – und wendet sich danach einer neuen, spannenden Frage zu. Warum auch bei dem alten bleiben, er hat ja alles gelernt, was er lernen wollte. Der Prozess ist manchmal wichtiger, als das eigentliche Ergebnis.

„Mehr als alles andere wollen Scanner etwas Neues lernen. Und dafür haben sie die größte Begabung.“ Barbara Sher

Ihr vielseitiges Interesse bringt zwar einige Vorteile und Freuden mit sich – kann in bestimmten Lebenssituationen aber auch zur Herausforderung oder zum Leid werden:

Welche Merkmale zeigt eine Scanner-Persönlichkeit? Was sind die Vorteile/Freuden?

  • Sie eigenen sich Wissen schnell an und sind sehr gut in dem, was sie tun
  • Habe ein breites Spektrum an Interessen und Fähigkeiten
  • Besitzen eine hohe Auffassungsgabe und sind Lernbegierig
  • Daher verfügen sie nicht selten über mehr als eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes Studium
  • Verstehen sehr schnell neue Themen und können sich dementsprechend schnell einarbeiten
  • Sind kreativ und können vernetzt denken
  • Lieben die Abwechslung, sind offen für Neues und blühen in der Vielfalt erst so richtig auf
  • Haben einen messerscharfen Verstand
  • Lieben Herausforderungen und möchte sich stetig weiterbilden
  • Sie sprudeln nur so vor Ideen

Mit welchen Herausforderungen haben Scanner-Persönlichkeiten zu kämpfen?

  • Es fällt ihnen schwer sich festzulegen oder zu entscheiden
  • Sie neigen dazu, sich zu vielen Projekten gleichzeitig zu widmen und verzettelt sich schnell
  • Beginnen viele Dinge und bekommt keins davon fertig
  • Routinen machen sie wahnsinnig
  • Suchen stets nach dem Sinn
  • Scanner möchten sich auf keines der Gebiete, in das sie sich verliebt haben, spezialisieren, denn das würde bedeuten, alle anderen Themengebiete aufgeben zu müssen.
  • Müssen oft mit Ablehnung oder Unverständnis von Außenstehenden leben und rechnen
  • Ihre Vielfältigkeit wird von außen mit Oberflächlichkeit oder Sprunghaftigkeit gleichgesetzt

„Scanner sind nun mal so gestrickt, und sie können und sollten auch nichts dagegen tun. Ein Scanner ist neugierig, weil er genetisch darauf programmiert ist, alles zu erkunden, worauf sein Interesse gerade fällt.“ Barbara Sher

Jetzt weißt du was eine Scanner-Persönlichkeit ist. Falls du noch Fragen zu dem Thema hast, schreib mir gerne über die Kontaktseite.

In meinem nächsten Blogbeitrag werde ich mich mit dem Thema Hochsensibilität und Hochbegabung auseinandersetzen.
Bis dahin wünsche ich dir eine gute Zeit 🙂

Liebe Grüße
Laura

Verwendete Quellen:
Sher, Barbara: „Du musst dich nicht entscheide, wenn du tausend Träume hast“
10. Auflage 2021, dtv Verlagsgesellschaft mbh & Co. KG, München