Hochsensibilität

Das Leben als HSP

HALLO DU,

schön, dass du (wieder) da bist. In meinem letzten Blogbeitrag habe ich dir etwas über die Scanner-Persönlichkeit erzählt. Heute geht es wie bereits angekündigt um HSP. Du denkst dir bestimmt HSP – was soll das denn sein?

Der Begriff HSP bedeutet »high sensitive Person«. Er wurde in den 1990er Jahren von der amerikanischen Psychologin Elaine N. Aron geprägt. Hochsensibilität ist keine Krankheit oder psychische Störung, es ist ein (weiteres) Persönlichkeitsmerkmal.

Dieses Merkmal zeichnet sich dadurch aus, dass (infolge neurologischer Besonderheiten) viel mehr Informationen ungefiltert ins Gehirn gelangen, als bei „normal“ sensiblen Menschen. Daher nehmen wir hochsensible Menschen kleinste Veränderungen oder Unterschiede in unserer Umwelt direkt wahr, sind stärker emotional involviert und verarbeiten Reize tiefer als andere. Da unser Körper diesen Reizen ununterbrochen ausgesetzt ist, ist es so wichtig, sich mehr Ruhe zu gönnen, um die ganzen Sinneseindrücke zu verarbeiten.

HOCHSENSIBILITÄT: Fluch oder Segen?

Bevor ich wusste, dass es für meine besondere Wahrnehmung einen Begriff gibt und dass rund 20-30% der Menschen hochsensibel sind, empfand ich mich schon in der Kindheit häufig als „anders“. Oft wurde mir das Gefühl, als lästiges Sensibelchen, vermittelt. Worunter mein Selbstwertgefühl stark gelitten hat. So wie mir geht es wohl allen hochsensiblen Menschen: Sie gehen mit dem Gefühl „anders zu sein“ durch die Welt. In der Regel kommt man nicht schon in der Kindheit mit dem Begriff »Hochsensibilität« in Berührung, sondern erst im Erwachsenenalter. Daher versuchen sie sich einem Leben anzupassen, dass nicht ihrem Inneren bzw. ihrem Naturell entspricht. Auch ich habe mich mit meinem Umfeld verglichen und diese Differenz gespürt.

Heute weiß ich, es ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Eine besondere Art und Weise, die Welt um mich herum wahrzunehmen – nämlich auf eine fünfmal stärkere und intensivere Weise.
Ich habe gelernt es, als meine Stärke zu sehen, da ich ungewöhnlich schnell und gut Sorgen, Stimmungen oder unausgesprochene Konflikte in einer Gruppe wahrnehme. Es sind diese Energien und Schwingen, die man als HSP spürt, die anderen verborgen bleiben. Manchmal kommt es auch vor, dass man Dinge fühlt, noch bevor sie passieren.

Ebenfalls zeichnet uns hochsensible Menschen eine ausgeprägte Empathie aus. Wir können uns sehr gut, in die jeweilige Situation unseres Gegenübers hineinempfinden und mitfühlen. Diese Emotionen anderer Menschen, wird häufig als Belastung empfunden, da sich diese mit der eigenen Gefühlswelt verbinden.
Das muss jedoch nicht immer schlecht sein; für mich wird es nur zur Belastung, wenn ich merke, dass meine mitfühlende Art ausgenutzt wird. Umso schöner ist es doch, dass HSP es dieser Empathie zu verdanken haben, Spannungen, Lügen und Heucheleien instinktiv auf zu decken 🙂

DEN ALLTAG MEISTERN

Der erste Schritt ist, dieses Persönlichkeitsmerkmal zu akzeptieren und sich nicht daran zu orientieren, was vielleicht von der Gesellschaft erwartet wird. Man muss seine eigenen Bedürfnisse erkennen, sich Grenzen setzen und gut für sich sorgen. Mal ganz davon abgesehen, ob man HSP ist oder nicht. Dieses ständige einprasseln von Reizen, kann lästig sein, weshalb es essenziell ist, sich regelmäßig einen Ausgleich, in Form von kleinen Auszeiten zu nehmen.

Fazit

Mein Leben ist viel bunter: Ich nehme schöne Erlebnisse und Dinge wie Essen, Gerüche, Klänge viel intensiver wahr. »Hochsensibilität« ist keine Schwäche, noch eine Begabung oder verdient eine Auszeichnung. Es ist mein Persönlichkeitsmerkmal, welches je nach Situation und Lage seine Vor- und Nachteile mit sich bringt.

Ich habe gelernt, richtig damit umzugehen und meine Außenwelt an meine Innenwelt angepasst. Nachdem ich es geschafft habe, mich von Dingen zu distanzieren, die mir viel meiner Energie entzogen haben und darauf achte, meine Grenzen nicht zu überschreiten – habe ich meine Balance gefunden.

Erkennst du dich in meinem Beitrag wieder? Vielleicht bis du ja auch eine »high sensitive Person« 🙂
Wenn du noch mehr zu dem Thema erfahren möchtest, schreib mir gerne über die Kontaktseite.

Bis zu meinem nächsten Beitrag wünsche ich dir eine gute Zeit. Vergiss nicht dir regelmäßig Auszeiten zu nehmen und gib gut auf dich Acht.

Liebe Grüße
Laura